Kleidung soll zukünftig wiederverwendbar und Kleidungsmüll sowie die Vernichtung unbenutzterer Stoffe minimiert werden - das sieht die EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilen vor, die die EU-Kommission heute (30.03.) verabschiedet hat.
Die Strategie ist Teil eines umfangreichen Pakets mit Vorschlägen dafür, wie Kreislaufwirtschaft in der EU zur Norm werden könnte. "Fast Fashion" soll demnach mit allgemein zugänglichen Reparatur- und Wiederverwendungsangeboten ersetzt und Mikroplastikverschmutzung reduziert werden.
Freude in der Politik
Exekutiv-Vizepräsident Frans Timmermans begrüßte den Vorstoß. „Es ist höchste Zeit, dass wir das Modell der Wegwerfgesellschaft ad acta legen, das für unseren Planeten, unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft so schädlich ist. Die heute vorgelegten Vorschläge stellen sicher", so der Politiker, "dass in Europa nur die nachhaltigsten Produkte angeboten werden“. Kritik an dem Papier kam aus der Wirtschaft.
Mehr Förderangebote nötig
Das Circular Sweater Project arbeitet seit seiner Gründung daran, Mikroplastik, Stoffabfälle und Gifte zu vermeiden sowie Reparaturangebote möglich und attraktiv zu machen. Das Gründer:innenteam begrüßt daher den Vorschlag, gesetzliche Leitlinien für die Umstellung der gesamten Industrie im Sinne kreislaufwirtschaftlicher Logiken einzuführen, mit Nachdruck. Gleichzeitig fordert es die EU-Kommission auf, die Innovationsmotoren einer solchen neuen Kleidungswelt - kleinere Firmen und Start-Ups - stärker in ihre Entscheidungsfindungen einzubinden und ihnen unbürokratische, umfangreiche Förderangebote zur Verfügung zu stellen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die heute formulierte, politische Vision gesellschaftliche Wirklichkeit wird.
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